24.2.13

Der halbe Regenwurm

Ich bin leidenschaftliche Kantinenbesucherin. Wo sonst bekommt man schnell etwas Warmes zwischen die Zähne und kann mit Kollegen über Gott und die Welt plaudern?

Diese Woche entdecke ich ein merkwürdig rundes grünes Etwas in meinem asiatischen Linseneintopf. Es ist ein Gummiband, das ich später auf Anraten meiner Kollegen an der Kasse abgebe.

Der Vorfall erinnert mich an meine Zeit als Ferienarbeiterin in einem großen Lebensmittelkonzern in meiner Heimatstadt. Das Kantinenessen wird hier nicht vor Ort gekocht, sondern in Aluschalen angeliefert.

Eines Tages entdecke ich etwas Merkwürdiges in meinem Möhrengemüse. „Könnte ein Regenwurm sein“, denke ich mir, „eventuell sogar nur ein halber.“ Falls sich dieser Verdacht bestätigen sollte, ist es besser, ich erfahre dies mit leerem Mund. Also schlucke ich erst einmal runter und inspiziere mein Essen erst dann genauer.

In der Tat, es ist ein halber Regenwurm. Hätte nie gedacht, dass ich mich eines Tages über einen (ganzen) Regenwurm auf meinem Teller gefreut hätte.
 

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