Ein MiKi* bereichert seit kurzem die Abteilung. Genauer
gesagt: Es ist der Nachbarssohn vom Chef. Da heißt es sich gut stellen mit dem
jungen Mann.
Auf dem Weg zur Kantine frage ich ihn, wie er heißt. „Korbinian“, antwortet er. „Wie bitte?“,
frage ich zurück, denn dieser Namen will partout nicht in mein Hirn hinein
sondern bleibt im Gehörgang stecken. „Korbinian“, wiederholt er – und muss mir
seinen Namen dann leider noch ein drittes Mal sagen.
Der junge Mann tut mir leid. Ein solcher Name ist doch außerhalb
Bayerns völlig inkompatibel. Wird er damit beispielsweise jemals in der
schönsten aller schönen deutschen Städte, in Hamburg, leben können? Vermutlich
bleibt ihm sogar die Ausreise aus Bayern für immer verwehrt.
Seit diesem Tag ist mein mehrfaches Nachfragen der „Running
Gag“ unter meinen Kollegen. Und wir malen uns aus, was Korbinian dem Chef auf
dem gemeinsamen Heimweg über mich erzählt haben muss: „Sag‘ mal, was hast Du
eigentlich für Pfeifen in der Abteilung? Der Frau S. musste ich dreimal sagen, wie ich heiße.“
MiKi = Mitarbeiterkind (auch wenn’s in diesem Fall das Kind
des Nachbarn vom Chef ist)
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