19.1.14

Über die Inkompatibilität eines Namens im eigenen Land

Ein MiKi* bereichert seit kurzem die Abteilung. Genauer gesagt: Es ist der Nachbarssohn vom Chef. Da heißt es sich gut stellen mit dem jungen Mann.

Auf dem Weg zur Kantine frage ich ihn, wie er heißt. „Korbinian“, antwortet er. „Wie bitte?“, frage ich zurück, denn dieser Namen will partout nicht in mein Hirn hinein sondern bleibt im Gehörgang stecken. „Korbinian“, wiederholt er – und muss mir seinen Namen dann leider noch ein drittes Mal sagen.


Der junge Mann tut mir leid. Ein solcher Name ist doch außerhalb Bayerns völlig inkompatibel. Wird er damit beispielsweise jemals in der schönsten aller schönen deutschen Städte, in Hamburg, leben können? Vermutlich bleibt ihm sogar die Ausreise aus Bayern für immer verwehrt.


Seit diesem Tag ist mein mehrfaches Nachfragen der „Running Gag“ unter meinen Kollegen. Und wir malen uns aus, was Korbinian dem Chef auf dem gemeinsamen Heimweg über mich erzählt haben muss: „Sag‘ mal, was hast Du eigentlich für Pfeifen in der Abteilung? Der Frau S. musste ich dreimal sagen, wie ich heiße.“


MiKi = Mitarbeiterkind (auch wenn’s in diesem Fall das Kind des Nachbarn vom Chef ist)


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