23.6.13

Wie sie mir, so ich Dir

Als Außendienstler ist meine damalige bessere Hälfte viel unterwegs. Seine Aufgabe: Niedergelassene Ärzte im Gespräch von der Wirksamkeit pharmazeutischer Präparate zu überzeugen.

Sein Motto: Leben und leben lassen. Doch dann wird er eines Tages von zwei Koten* provoziert. Lässig lehnen sie sich aus dem Fenster eines parkenden Autos: „Na, Du Stinker“, tönt es ihm aus voller Kehle entgegen.

„Das ist aber nicht fair von Euch“, mahnt er die beiden. „Wie fändet Ihr es denn, wenn Euch jemand so nennen würde?“ Bedrückende Stille am offenen Autofenster. Die zum Auto zurückkehrende Mutter ist schon in Sichtweite. Es kommt, wie es kommen musste. Nichtsahnend von den Erziehungsversuchen des Fremden begrüßt sie ihre Kinder: „Na, Ihr Stinker!“

* Koten = Masematte für "kleine Kinder"
 

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