Als Au-pair-Mädchen in England werde ich unfreiwillig zur
Überbringerin der schlechten Nachricht, dass Fleisch von getöteten Tieren stammt. „Was hast Du denn gedacht, woher
Fleisch kommt?“ frage ich die vierjährige Tochter des Hauses. „Fleisch kommt aus der Kuh wie die
Milch“, sagt sie, stampft mit dem Fuß auf und verlässt wutentbrannt den Raum.
Ich erinnere mich an eine ähnlich aufklärende Diskussion, die ich
als etwa Siebenjährige mit den Nachbarskindern habe. Bis zu dem Zeitpunkt war
ich davon ausgegangen, dass Eltern von drei Kindern (die Nachbarn) sich weniger
im Zaum haben halten können als
Eltern von damals nur zwei Kindern (meine Eltern).
Einige Jahrzehnte später, erneut in England. Ein Bekannter
hatte zuvor einen dieser unerklärlich späten Erkenntnisse: „Habt Ihr
eigentlich gewusst", fragt er uns, "dass Rosinen mal Weintrauben
waren?“
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