7.2.13

Aufgemerkt, es geht um Sex

Beim Thema Sex horcht wohl jeder auf. So kürzlich geschehen auf meinem Heimweg von der Arbeit.

Wie immer, bin ich in mein Buch vertieft und habe meine Headsets auf. Das kümmert einen jungen Mann wenig. Beharrlich versucht er, mit mir Kontakt aufzunehmen. „Hält die 30 auch in Thon?“, fragt er mich. „Studieren Sie auch in Erlangen?“ Diese Frage geht mir als Mitte 40-Jährigen natürlich runter wie Öl. Der junge Mann hat die Nuss geknackt – und verwickelt mich ins Gespräch.

Schon in Höhe der Erlanger Arkaden ist er beim Thema: der Promiskuität der Frau. Er habe vor einiger Zeit mit einem Freund in der Kneipe eine Wette abgeschlossen. Wer die meisten Argumente dafür findet, dass eine Frau ihre Geschlechtspartner häufig wechseln sollte, gewinnt.

Er habe diese Wette gewonnen, sagt er. Und schon beginnt er, die lange Liste von Argumenten aufzuzählen. Diese reicht von genetisch bestens ausgestattetem Nachwuchs über eine höhere Lebenszufriedenheit bis hin zu den positiven Auswirkungen auf die Gesundheit der Frau.

Kein Wunder, dass die gesamte Besatzung des Linienbusses während der 25-minütigen Fahrt die Ohren spitzt. Eine solch spannende Darbietung ist eine Seltenheit im tristen Alltag. Und an der Endhaltestelle sind alle um etliche Argumente zugunsten der Promiskuität der Frau reicher. So ausgerüstet, könnte man jetzt glatt seine Freunde zu einer Wette herausfordern...

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