16.1.13

Wie der neue Hering zum Matjes wird

Mitten im thailändischen Dschungel erzählt uns unser GuideTan von seinen Erfahrungen als Koch in Australien.

Ich lobe den Weltruhm der thailändischen Küche und mutmaße, sie sei womöglich die weltweit beliebteste Kochkunst. „Dicht gefolgt von der niederländischen Küche“, fällt mir ein Holländer aus unserer Trekking-Gruppe ins Wort. Da muss ich ihm zustimmen: Der cremige Fla und herrlich flüssige Joghurt, das leckere Tarvebrot, Erdnussbutter, die knusprigen Bami-Ballen. All dies sich noch sehr lebendige Erinnerungen an meine lange zurück liegenden Sommerferien auf Ameland. „Nicht zu schweigen von Hagelslag“, ergänzt der Holländer. Die Schokostreusel seien elementarer Bestandteil des Frühstücks eines jeden seiner Landsleute.

Da fällt mir der holländische Matjes ein. Als mich der Holländer nicht zu verstehen scheint, nehme ich die typische Konsumierhaltung des auch in Deutschland beliebten Fisches ein: Fisch am Schwanz packen, in Zwiebeln tunken, Kopf in den Nacken und den zarten Fisch in den Mund gleiten lassen.

Unverständnis auf holländischer Seite: „So isst man aber keinen Matjes, das sind bei uns die schon älteren Heringe. So essen wir nur den ‚Nieuwe Haring‘“, klärt er mich auf. „Aber bei uns nennt man die frischen Heringe Matjes“, poche ich auf mein Recht. „Kann schon sein“, meint er schmunzelnd, „dann kommt unser frischer Hering bei Euch in Deutschland nach dem langen Transport offensichtlich als Matjes an.“

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