27.9.24

Ein wissbegieriger Dreikäsehoch auf Kirchenführung

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Führungen durch die Sebalduskirche sind erwachsen. Und die meisten nicken mir lediglich freundlich zu, wenn ich mich danach erkundige, ob, und wenn ja, welche Fragen sie noch an mich haben.

Kürzlich jedoch räuspert sich ein Junge ausgiebig, nachdem ich meine obligatorische Frage gestellt habe, um dann die Führung mit einer Frage nach der anderen zu bereichern. Es sind kluge Fragen, kurz und prägnant formuliert, und alle warten gespannt auf die Antworten.

Am Ende der Tour wollen sich die Eltern bei mir entschuldigen. Ihr Junge – Viertklässler, kurz vor dem Übertritt aufs Gymnasium – spränge jede Führung.

Das will ich so nicht stehen lassen. Seine Fragen wären interessant und berechtigt gewesen, und er hätte sich selbst nicht in den Vordergrund gedrängt, sage ich ihm und seiner Familie.

Wir kommen miteinander ins Gespräch. Für welche Fächer er sich besonders begeistern könne und ob denn die Schule seine Erwartungen erfüllt habe, will ich von ihm wissen. Er fände alle Fächer interessant, ohne Ausnahme. Und, nein, die Schule hätte seine Erwartungen „bisher nicht“ erfüllt.

Und dann folgt ein Kindermund, der vermuten lässt, dass dieser Junge unter seinen Mitschülern vermutlich nicht gut gelitten ist: „Wissen hat mir noch nie geschadet! 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen