3.12.22

Drei Wünsche frei

Ich sitze in einem Straßencafé in Ansbach. Es ist mein freier Tag und ich habe mir gerade die Bayerische Landesausstellung „Typisch Franken?“ angesehen.

Neben mir unterhalten sich eine Frau etwa in meinem Alter und ein junger Mann. Oder besser gesagt, sie versucht, sich mit ihm zu unterhalten. 

Sie erzählt ihm von einer wunderbaren App, die sie zur Entspannung nutzt. Von Vögeln, die zwitschern, von Wasser, das sanft plätschert, vom Wind, der leise durch die Bäume streicht. Diese App, so sagt sie, könnte sicherlich auch seine Stimmung heben.

Doch von ihm keine Reaktion.

Zweiter Anlauf: „Stell' Dir vor, Du begegnest einer guten Fee, die Dir über Nacht Deine drei dringendsten Wünsche erfüllt“, sagt sie. „Wie würdest Du Dich am nächsten Morgen fühlen?“

Endlich eine Reaktion von dem jungen Mann, doch mir  und vermutlich auch seiner Gesprächspartnerin  läuft es dabei kalt den Rücken herunter:

„Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Ich hätte mir von der Fee nämlich nur einen Wunsch erfüllen lassen, und zwar den, dass ich am nächsten Morgen nicht mehr lebe.“

(in den Medien, und so will ich es auch in diesem Blog handhaben, folgt an dieser Stelle meist der Hinweis, dass sich jede/r mit derartigen Gedanken an eine der bundesweiten Seelsorge-Telefone wenden sollte: 0800 1110111, 0800 1110222, oder 116123.)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen