2.10.22

Die Sache mit dem Übergewicht

Alle zwei Jahre sollen betriebliche Ersthelfer ihr Wissen auffrischen. Also mache ich mich nach einer längeren, Corona-bedingten Pause, erneut auf den Weg zum ASB in die Nürnberger Südstadt.


Trainer C. gestaltet den Kurs durchweg humorvoll, fragt aber zwischendurch streng das vermittelte Wissen ab.

Wer die falsche Antwort gibt, bekommt eine halbe oder eine ganze Stunde „Nachschulung“ verpasst.

Nachdem Teilnehmer 1 seine Frage nicht richtig beantwortet hat, richtet sich C. an den nächsten. „Schwere oder leichte Frage?“, fragt C. Doch der Gefragte wirft gleich die Flinte ins Korn: „Ich bleib 'ne Stunde länger“.

C. fragt die nächste Teilnehmerin nach den drei lebenswichtigen Organen. „Herz, Lunge und ...“ – und weiß nicht weiter. „Gehirn“, ergänzt C. und fragt nach: „Warum hast Du jetzt bei Gehirn so lange überlegen müssen?“ 

Wenig später geht es um die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. C. schreibt: „Rauchen“ und „Alkohol“ an die Tafel. Ich ergänze „Übergewicht“.

„Warum hast Du mich bei Übergewicht angeschaut?“, fragt mich C., der deutlich zu viele Kilos auf die Waage bringt und dies der türkischen Kochtradition zuschreibt. 

Ich bekomme meinen Tadel direkt schriftlich auf der Tafel vermerkt: „Bettina bleibt eine Stunde länger“.

Am Ende werden wir alle mehr als pünktlich entlassen, weil „wir alle so gut mitgearbeitet haben“. Auch die Teilnehmerin, deren Namen er jetzt mal lieber nicht nennt, ist entlassen, sagt C., und schaut mich an. „Und das mit dem Übergewicht vergessen wir jetzt mal“. So will ich ihn nicht davonkommen lassen. C. bekommt von mir noch ein „Vergiss das lieber nicht!“ zum Abschied. 


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