19.2.22

Von Nacktschnecken und Mäusen

Meine Mutter liebt Tiere. Wie weit ihre Tierliebe geht, wird mir bei meinem letzten Besuch erneut vor Augen geführt. 

Während sich die meisten Gartenbesitzer überlegen, wie sie die hungrigen Nacktschnecken vertreiben, führen sie auf der Terrasse meiner Eltern ein Leben wie Gott in Frankreich.

Eifrig wirft meine Mutter einen Brotkrumen nach dem anderen in ihre Richtung. In einem Tempo, das alles andere als ein Schneckentempo ist, bewegen sich die unansehnlichen Gestalten zu den Leckerbissen und beißen herzhaft zu.

Doch es dauert nicht lange, da bekommen sie Konkurrenz. Aus den Rabatten werden die Schnecken von Mäusen beäugt. Und es dauert wiederum nicht lange, da haben sie den Schnecken ihren Fraß aus dem Maul gerissen.

Bei meiner Mutter auf der Terrasse, da geht es zu wie im römischen Amphitheater. Brot und Spiele, nur dass hier Nacktschnecke und Maus die Gladiatoren sind.

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