In Franken mit wildfremden Menschen ins Gespräch kommen? Doch, das ist möglich!
Weil wir uns zu ihm an den Tisch setzen und ich meine Freundin Katja dabei als Besuch aus Hamburg vorstelle, eröffnet der junge Mann sofort das Gespräch mit einem beherzten „Moin, moin“.
Schon bald wird's persönlich. Seine Großmütter und -väter seien allesamt mit rund 60 Jahren gestorben, erzählt er mir. Er wolle deshalb das Leben genießen, auch wenn's zeitig zu Ende sein sollte.
Da tippe ich auf die Zigarettenpackung, die vor ihm liegt. „Wäre es nicht auch sinnvoll, das Rauchen aufzugeben?“, frage ich ihn.
„Nein“, erwidert er, „da vertraue ich ganz dem Staat!“
Nanu, denke ich mir. Glaubt er, später einmal an Lungenkrebs erkrankt, vom Staat bestens versorgt zu werden?
Doch seine Gedanken gehen in eine ganz andere Richtung: „Ich bin davon überzeugt, dass der Staat das Rauchen verbieten würde, wäre es schädlich. So wie auch Cannabis und all die anderen Drogen.“
Was für ein Vertrauen in den Staat! Und aus dem Schockbild auf seiner Zigarettenpackung heraus blickt ihn ein völlig entstelltes Auge müde an.
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