In den letzten Jahren gehen die romantischsten Heiratsanträge online. Mein Favorit ist der für eine
gewisse Amy, der inzwischen mehrere Millionen Mal angeklickt worden ist.
Zu den kleinen Schwänken in meinem Leben zählt ein Heiratsantrag, den ich in dem Moment gar
nicht als einen solchen verstanden habe. Aber der Reihe nach.
Mein damaliger Freund und ich sind zum 30. Geburtstag eines
Freundes eingeladen. Dieser muss, was es in einigen Landstrichen Deutschlands gute Tradition
ist, angesichts seiner Ehelosigkeit die Treppe
fegen.
„Schau‘ Dir das gut an“, sage ich spaßeshalber zu meinem Freund, mit dem ich seit zehn Monaten eine Fernbeziehung führe, „dann weißt Du, was Dich in einigen Jahren erwartet!“ Womit ich eine Diskussion über unsere Zukunft auslöse. „Schließ‘ erst einmal Dein Studium ab und wir versuchen, in derselben Stadt einen Job zu finden“, beende ich das Gespräch schließlich.
„Schau‘ Dir das gut an“, sage ich spaßeshalber zu meinem Freund, mit dem ich seit zehn Monaten eine Fernbeziehung führe, „dann weißt Du, was Dich in einigen Jahren erwartet!“ Womit ich eine Diskussion über unsere Zukunft auslöse. „Schließ‘ erst einmal Dein Studium ab und wir versuchen, in derselben Stadt einen Job zu finden“, beende ich das Gespräch schließlich.
Wenige Tage später kommt mein Freund am Telefon noch einmal
auf das Gespräch im Treppenhaus und unsere „Verlobung“
zu sprechen.
„Welche Verlobung?“, erwidere ich, „das war doch keine Verlobung – so richtig mit Ring und so!“
„Welche Verlobung?“, erwidere ich, „das war doch keine Verlobung – so richtig mit Ring und so!“
„Und was ist das hier?“, folgt prompt die Gegenfrage,
und ich höre ein leises metallenes Geräusch. Doch richtig Eindruck scheinen weder
seine Worte noch das Geräusch auf mich zu machen,
denn bei unserem nächsten Wiedersehen am übernächsten Freitag habe ich den Inhalt unseres Telefonats längst
vergessen.
Mein Freund hat wieder einmal ein dreigängiges Menü für uns vorbereitet.
Zum Nachtisch stellt er mir einen Joghurtbecher
vor die Nase, dessen Deckel sich verdächtig leicht öffnen lässt.
Zu meiner Überraschung steht ein kleines Ü-Ei-Männchen mit beiden Beinen im Joghurt und streckt mir einen goldenen Ring entgegen. „Zu unserer Verlobung“, höre ich meinen
Freund sagen – und könnte vor Scham in den Boden versinken.
So kommt es also, dass ich einen goldenen Ring mit kleinem
Diamanten mein eigen nenne, mit einem eingraviertem „12.10.91“ – dem Tag, an dem ich meine eigene Verlobung „verpasste“.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen