9.1.13

Uralte Rivalität

Was nah beieinander liegt, muss sich offensichtlich voneinander abgrenzen. NRW und Holland, Bayern und Österreich, Bremen und Hamburg oder eben auch Nürnberg und Fürth.

Als Zugezogener ist die historische Rivalität der beiden mittelfränkischen Städte nicht nachvollziehbar. Ortsansässige blicken jedoch wechselseitig auf die Bewohner der angrenzenden Stadt herab.

Bei der Vorbesprechung unseres kleinen Bauvorhabens kommt der Nürnberger Handwerker ins Plaudern. Und erzählt uns seine Lebensgeschichte: „Als meine Mutter mit mir schwanger war, stand sie unter Drogen“, berichtet er uns, ohne eine Miene zu verziehen. Merkwürdig, denken wir uns, der Typ scheint auf die 60 zuzugehen. Er muss also in einer Zeit zur Welt gekommen sein, als Drogenkonsum unter jungen fränkischen Frauen noch die absolute Ausnahme war.

Doch er klärt das Rätsel sofort auf: „Sie ist mit mir nach Fürth zur Entbindung gefahren. Und nun bin ich Zeit meines Lebens ein Fürther!“

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