Demonstrativ stelle ich mich dann neben den freien Platz und
warte, bis das Handtäschchen – uneinsichtig oder mehr oder weniger
schuldbewusst – auf den Schoß gezogen wird und ich mich setzen kann.
So auch neulich im Bus in Erlangen. Eine ältere Dame macht mir
den Platz neben sich recht widerwillig frei. Ich setze mich und lege mir meinen
Rucksack umsichtig auf den Schoß.
Doch mein Verhalten scheint der Frau nicht zu gefallen. „Gehen
Sie mir weg mit Ihrem Rucksack“, fährt es plötzlich aus ihr heraus. „Ich hab‘ ne Rucksack-Phobie!“
Eine solche psychische Störung, denke ich mir, haben wir
vermutlich alle. Vielleicht ist ja auch meine Abneigung gegen kleine
Handtäschchen, die einen eigenen Platz beanspruchen, ja nur der Anfang? Und wenn ich nicht aufpasse, entwickelt sie sich noch zu einer ausgewachsenen Rucksack-Phobie.
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