11.11.12

Fränkisch für Anfänger

Überall in Deutschland müssen sich Neulinge erst einmal an ihr neues Umfeld gewöhnen. In Franken gilt dies nicht nur für die Wesensart der Einwohner – manche von ihnen sind eher verschlossen, andere kauen einem das sprichwörtliche Ohr ab – sondern vor allem für den fränkischen Dialekt.

Bekannt ist die Unfähigkeit der Franken, bestimmte Konsonanten eindeutig voneinander zu unterscheiden. Ein „P“ klingt dann wie ein „B“, ein „T“ wie ein „D“. Oft greifen die Franken deshalb zu der Notlösung, beispielsweise das „P“ als „hartes B“ zu bezeichnen.

Auf einer meiner ersten Fahrten auf der inzwischen eingestellten Straßenbahnlinie Nummer 9 verfolge ich die folgende Konversation: „Wenn ich heimkomm’, schalte ich erst mal die Heizung an“, sagt die eine Mitfahrerin angesichts der stark gesunkenen Temperaturen. „Und ich brauch’ dann erst mal ein D“, erwidert ihre Gesprächspartnerin.

So zumindest verstehe ich es – und fühle mich dabei erinnert an Schlemihl aus der Sesamstraße, der leichtgläubigen Passanten in Schwarzmarkt-Manier Buchstaben andrehen will. Doch dann fällt bei mir der Groschen: Gemeint ist nicht der Buchstabe, sondern eine schöne heiße Tasse Tee. Ganz so, wie es auch bei uns an der Küste üblich ist, nicht nur zum Wintereinbruch.

2 Kommentare:

  1. Werte Frau Kollegin,

    zunächst mal dies: Feine Idee, endlich wieder zu bloggen. Bettina in London war schon lesenswert. Dann abba auch dies: Es ist mitnichten Graf Zahl, der in der Sesamstraße Buchstaben, zumeist niegelnegalneue, manchmal sogar an Ernie, zu verkaufen sucht. Es ist vielmehr der Schlemihl, der in der deutschen Version den mit Abstand besseren Namen trägt.

    Und im drittletzten Satz hast Du ein 't' übrig ("zumindest versteht ich es"). Abba das kannste ja an den Schlemihl verticken. Der macht Dir bestimmt einen guten Preis. Ansonsten: Well done! Und: Weiter so!

    Lieben Gruß,
    Otti

    ottensmann.blogspot.de/

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    1. Hi Otti,

      klar doch, der Schlemihl war's. Habe ihm gerade das "t" vertickt.

      Bin gespannt, wie's im Leben von Peter Wunderlich weiter geht (http://neulich-im-netz.blogspot.com).

      Frohes Schaffen!

      Bettina

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