14.11.12

Die 1,5-Kilo-Schokolade

Es ist kein Wunder, dass selbst in gut organisierten Unternehmen mal etwas verloren geht. Erst recht kein Wunder ist es, wenn in einem Großunternehmen ein Päckchen ganz ohne Angabe des Empfängers sein intendiertes Ziel verfehlt. Zumal, wenn sich in dem Päckchen ein süßes Werbepräsent befindet. Oder sollte man lieber sagen: befunden hat?

Trotz fehlender Empfängerangabe scheint dem Absender zumindest meine Telefonnummer bekannt zu sein. Mein Telefon klingelt: „Guten Tag! Sie können sich bestimmt an uns erinnern. Wir haben Ihnen vor einigen Tagen ein Päckchen geschickt!“

Da ich mich jedoch beim besten Willen nicht an eine Sendung erinnern kann, frage ich zur Sicherheit noch mal nach, was denn in dem Päckchen gewesen sein soll. „Eine 1,5 Kilogramm schwere Schokoladentafel“, lautet die Antwort. Klar, dass mir bei dieser Inhaltsangabe das Wasser im Mund zusammenläuft. „An wen haben Sie die Schokolade denn adressiert?“ will ich wissen. „Na ja, an Ihr Unternehmen halt. Und zwar an die Marketingabteilung.“

Nachdem ich die Anruferin aufgeklärt habe, dass eine derartige Abteilung in diesem Unternehmen nicht existiert, seufzt sie: „Das selbe Problem wie fast überall, wo ich anrufe. Die meisten haben die Schokolade gar nicht gekriegt!“

Aus Enttäuschung über den entgangenen 1,5-Kilo-Genuss tröste ich mich nun auf meine Weise: Es ist bestimmt Kaffee-Sahne gewesen. Die einzige Geschmacksrichtung, die ich freiwillig anderen überlasse.

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