3.5.14

Das Foto aus Teenagerzeiten

Urlaub mit Omi, das war herrlich. Endlose Tage in der Sandburg mit Strandkorb und einem schier endlosen Vorrat an Fruchtschnitten aus dem Reformhaus und Katzenpfötchen von Katjes. Wanderungen durch die Dünenlandschaft von Amrum, die traditionelle Umrundung der Odde, der nördlichen Inselspitze, und die Wattwanderung nach Föhr. Vollverpflegung im Seehospiz und dem gemeinsamen Singen heißgeliebter Lieder wie „Die Affen rasen durch den Wald“ und „Die Flunder und der Harung“. Fern des Alltags, der Schule, der Eltern. Für uns Kinder war dies der Himmel auf Erden.
 
Nun, fast 36 Jahre später, schickt mir meine Mutter ein Foto von einem dieser Amrum-Urlaube. Meine Tante Alla, die Fotografin, hat es auf der Rückseite auf den 20.8.1978 datiert. Ich bin fast dreizehn, mein Bruder gerade zwölf Jahre alt. Zu sehen sind wir beide, ziemlich desinteressiert oder besser gesagt entnervt, neben unserer Omi und unserem Onkel Bie. Schlimmer könnte die Stimmung nicht sein, so scheint es dem Betrachter. 


Der Kommentar meiner Mutter dazu: „Ein eindrucksvolles Bild eines werdenden Teenagers.“

Doch der Eindruck trügt. Nicht nur als Kinder, auch als Jugendliche haben wir die Urlaube sehr genossen. Die gemeinsame Zeit auf Amrum hatte nur einen einzigen Haken: Unsere Tante ließ keine Gelegenheit aus, uns vier bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu fotografieren. 

Dieses Bild ist Beweis dafür, dass sie keine besonders gute Fotografin war. Was man aber auch sieht: Erwachsene können sich in solchen Situationen einfach besser zusammenreißen und gute Miene zum bösen Spiel machen als Kinder, ob nun schon pubertierend oder nicht.

1 Kommentar:

  1. Unterhalb des Bildrandes baue ich gerade ein Indianerzelt aus Piniennadeln. Wie soll ich dabei in die Kamera schauen ;-?

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