30.6.25

Ein paar oder ein Paar?

Biomülltüten sind seit kurzem rar in Nürnberg. Man muss sie sich an ausgewählten städtischen Stellen regelrecht erbetteln.

„Ich hätte gern ein paar Biomülltüten für meine Haus-Mitbewohner und für mich“, sage ich dem städtischen Mitarbeiter hinter dem Tresen im Rathaus.

„Sind Sie sicher“, fragt er mich, und als ich dies bejahe, schiebt er mir generös zwei Tüten zu 

„Ich bräuchte mehr“, sage ich ihm, „ich muss doch das ganze Haus missionieren.“ Denn etliche im Haus benutzen leider noch immer die seit Mai verbotenen biologisch abbaubaren Plastiktüten zur Entsorgung ihrer Küchenabfälle.

„Ich hatte sie doch extra gefragt, ob Sie sich sicher sind“, erwidert der Mann nun fast neunmalklug. „Ein Paar, das sind doch nun mal genau zwei.

Man, hat man es manchmal schwer mit den Männern! 

21.6.25

Dieses fehlende „R“ wäre so manchem Nürnberger vermutlich sehr viel Wert

War mal wieder bei der Blutspende. Als die 500ml komplett sind, verbindet mir ein Mitarbeiter den Arm. 

Ohne Brille kann ich den Namen auf seinem Namensschild nicht richtig lesen. Fast scheint es mir, es handelte sich bei ihm um Herrn Fürth.

„Nein“, sagt er, „Fürth, wie die Stadt ohne R“. Aber erst kürzlich hätte tatsächlich ein Herr Fürth bei ihm Blut gespendet. 

Ich frage mich, welcher der beiden Herren wohl den anderen beneidet hat. Herr Fürth den Herrn Füth, weil er nicht wie die verschmähte Nachbarstadt Nürnbergs heißt. Oder Herr Füth den Herrn Fürth, weil der bei Nachfragen ganz einfach sagen kann „Fürth, wie die Stadt“.



6.6.25

Antonius mit kurzer Reaktionszeit

Kaum bei meinen Freunden in Frankfurt angekommen, vermisse ich meine Geldbörse.

„Du musst den Heiligen Antonius anrufen“, rät Stefan mir.

Von so etwas halte ich ja nichts, auch wenn ich mittlerweile sogar an der katholischen Frauenkirche führe. Auch dort haben wir ein Bildnis und eine Statue eines Antonius. Bei ihm handelt es sich zugegebenermaßen nicht um den Schutzpatron der verlorenen Dinge, sondern um den Einsiedler und Asket Antonius der Große, erkennbar am Schweinchen (siehe Foto).

Kaum beendet Stefan seinen Satz, ruft Peter aus dem Gäste-WC: „Gehört jemandem von Euch diese Geldbörse hier?“ 

Mit der Hilfe durch den Heiligen Antonius hatte ich nicht gerechnet, geschweige denn, dass sie so schnell erfolgt. Vielleicht sollte ich meine „Glaubenssätze“ noch einmal überdenken.

(Ausschnitt aus dem Tucher-Altar in der Kirche Unsere liebe Frau in Nürnberg)

26.5.25

„Lehrmädchen“ gesucht

Hier ist nix mit Gendern. Hier ist die Welt noch in (Un-)Ordnung.

(gesehen im Oktober 2024 in Meran)

25.4.25

Bilanz eines Fußball-Tages

Die S-Bahn aus Regensburg ist gefüllt mit Nürnbergern in Fan-Outfit. Schals und T-Shirts zeigen, dass sie von einem Spiel ihres befreundeten Vereins FC Schalke 04 zurückkehren. In Regensburg mussten sie eine 2:0 Niederlage einstecken.

War trotzdem ein Spitzen-Tag“, sagt der eine. 

„Nun ja“, erwidert der andere, „bis auf das Spiel und das ganze Drumherum, und die Heimfahrt.

„Stimmt, aber die Hinfahrt war super!

Und da scheinen sie sich einig zu sein, die zwei: Ein Spitzen-Tag halt!


15.4.25

Dieser Stadtteil ist mit Hanf gesegnet

Auf dem Weg zu meinem Fitnessstudio überquere ich die Pegnitz  verlasse also St. Johannis, um nach Eberhardshof zu gelangen. Dieser Stadtteil liegt auf einer Linie mit Gostenhof und Bärenschanze. Allesamt Stadtteile, in denen es etwas anders zugeht als nördlich der Pegnitz.

Kein Wunder also, dass ich kürzlich auf Hanfblätter stoße, die hier auf der Straße liegen. Vielleicht musste hier noch jemand schnell die vierte Pflanze loswerden.




31.3.25

Das schwarze Teil im Gefrierfach

Nach der Trennung gibt es nur wenige Berührungspunkte. Ab und an tauschen wir kurze Nachrichten aus, so wie diese hier: „Finde das gerade im Gefrierschrank. Was ist das?“

Kurze Zeit später treffen ich René, meinen Ex-Chef in Hamburg. Ob ich noch Kontakt zu meinem Ex habe, will er wissen. Als ich ihm schildere, dass es sich auf kurzen Rückfragen wie nach einem schwarzen Teil im Gefrierfach beschränkt, schlägt er eine Antwort vor: „Schon vergessen? Das schwarze Teil ist doch mein Negligé!“

Wie weit Renés Vorschlag von der Realität entfernt ist, zeigt das mitgeschickte Foto.


Die Auflösung lautet: Es handelt sich um das Kühlaggregat einer Wasserkaraffe, die mein Ex vor mehreren Jahren einmal als Werbegeschenk erhalten hat.