Kürzlich bin ich auf dem 50. Geburtstag eines alten Bremer Freundes eingeladen, den es vor Jahrzehnten in den Süden Deutschlands verschlagen hat.
Seine Schwester hält eine humorvolle Rede. „Als Kind hast Du den Schokokuss „Mayer Junior“ geliebt“, berichtet sie. „Der einzige Schokokuss, bei dem auch der Boden der Waffel mit Schokolade überzogen ist“, fällt ihr das Geburtstagskind ins Wort.
„Du hast Dir immer ausgemalt, wie schön es erst sein müsste, einen „Mayer Senior“ in den Händen zu halten“, fährt die Schwester fort. „Letzte Woche habe ich deshalb den Geschäftsführer der Mayer Junior GmbH Co Kg angerufen und danach gefragt, ob er einen solchen Schokokuss mit Gardemaßen für Dich herstellen könnte.“
Doch Fehlanzeige! All ihre Überzeugungsversuche gehen ins Leere. Es bleibt beim Junior-Status des begehrten Schokokusses.
„Ich habe hier einige für die Geburtstagsfeier mitgebracht, zum sofortigen Verzehr durch Deine Gäste“, sagt sie und holt einen riesigen Pappkarton hervor. Noch bevor sich die Miene des frisch gebackenen 50-Jährigen verziehen kann, greift sie erneut in ihre Tasche – und fördert einen zweiten Karton gleichen Ausmaßes zu Tage.
Dazu fällt mir nur ein: Begnadet, wer eine solche Schwester hat.
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